Wissenschaft und Forschung
Prof. Kabat-Zinn hat die Wirkungen der „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ von Anfang an auch wissenschaftlich untersucht; inzwischen werden jährlich weltweit mehr als 300 neue Studien zu Achtsamkeits-basierten Verfahren und Meditation veröffentlicht.
Für eine ganze Reihe von Erkrankungen und Symptomen wurden positive Wirkungen von MBSR und Achtsamkeits-basierten Verfahren nachgewiesen. Dazu gehören Stressbelastung allgemein und Burnout, chronische Schmerzen, Krebs, Diabetes, rheumatoide Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fibromyalgie, Migräne, Psoriasis (Schuppenflechte) und andere. Auch in der Psychotherapie setzt man inzwischen auf die Ergänzung bewährter Therapiekonzepte durch Achtsamkeits-basierte Verfahren (Sonnenmoser, Marion. Mindfulness-basierte Therapie, Richtungsweisende Impulse: Dt. Ärzteblatt Heft 9, Sept 2005)
Dank der erweiterten diagnostischen Möglichkeiten der Medizin und Neurowissenschaften wird auch immer deutlicher, welche Veränderungen Meditation im Immunsystem und vor allem auch im Gehirn bewirken kann. Mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren wurde nachgewiesen, dass sich durch Meditation Gehirnstrukturen verändern lassen, die u.a. für die Konzentrationsfähigkeit und das Regulieren von Emotionen wichtig sind. Es gibt sogar Anhaltspunkte dafür, dass „regelmäßiges Meditieren womöglich eine Art Schutzwall gegen Demenz“ sein könnte. (Hölzel, Britta. Eine betörende Flucht aus der Gedankenflut: F.A.Z. vom 03.04.2008)
Nicht zuletzt sind gerade Menschen in „helfenden Berufen“ oft erheblicher Stressbelastung ausgesetzt. Auch hier gibt es Hinweise darauf, dass ein Achtsamkeitstraining die Stressbelastung senkt, die Lebenszufriedenheit steigert und damit auch die Empathie gegenüber Patienten unterstützt.
Wenn Sie sich für weitergehende Informationen zu Forschungsthemen interessieren, finden Sie hier ein umfangreiches Angebot an Publikationen.
»Wenn ich über die Vorzüge von Achtsamkeit und Mitgefühl spreche, dann hat das für mich nichts mit religiösem Glauben zu tun, sondern mit Erfahrungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und der gesunde Menschenverstand sagen uns, dass es uns besser geht, wenn wir positive Qualitäten in uns entwickeln. Selbst wer sich nur ein paar Wochen etwa im Mitgefühl schult, erfährt, dass sich der Blutdruck senkt, der Stress verringert und er sich wohler fühlt. Jeder von uns kann das selbst nachprüfen. Das ist der springende Punkt: Wir brauchen die Schulung des Geistes, um ein besseres Leben führen zu können.« Dalai Lama
»Meditation ist angewandte Neurowissenschaft«
Ulrich Ott, Psychologe am Bender Institute of Neuroimaging der Universität Gießen